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Thema / Serie
Takarazuka Revue
Angelegt
07.08.2016, 13:59 Genauer
Freigeschaltet
10.08.2016, 17:45
Zuletzt aktualisiert
07.08.2016, 14:02
Nicht käuflich
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Thema / Serie
Takarazuka Revue
Angelegt
07.08.2016, 13:59 Genauer
Freigeschaltet
10.08.2016, 17:45
Zuletzt aktualisiert
07.08.2016, 14:02
Nicht käuflich
Marie Antoinette, ein Cosplay in 7 Akten.
Angefangen hat alles 2006, als ich zum ersten mal Bilder und Videos von dem Takarazuka Stück 'von Fersen et Marie Antoinette' sah. Ich war von Maries rotem Kleid so begeistert, dass ich es unbedingt machen wollte. Was ich mir da vorgenommen hatte und wie lange es dauern sollte, bis ich es endlich tragen konnte, war mir damals noch nicht klar.
Ich fing also an, weitere Referenzen zu suchen und die ersten Materialien zu besorgen. Die Liste der benötigten Stoffe und Accessoires wurde immer länger und am Ende kam folgender Materialverbrauch heraus:
10m roter Baumwollsamt
8m weißer Baumwollstoff
4m roter Futterstoff
25m Stahlband
25m Schrägband
ca. 20m weiße Spitze
ca. 3km goldenes Stickgarn
ca. 10000 Strasssteine, teilweise echte Swarovskikristalle
10m Strassband
4 Knöpfe mit Swarovskikristallen
1 Brosche mit Swarovskikristallen
Der erste Plan war, dass ich die Stickereien von Hand machen würde, da ich damals noch keine Stickmaschine besaß. Allerdings hatte ich so etwas noch nie vorher gemacht und so ging der erste Versuch, das Oberteil zu besticken, ziemlich in die Hose. Damit war meine Motivation, das Cosplay zu machen, erst mal im Keller und das ganze wurde auf Eis gelegt.
Als ich dann ein paar Jahre später eine Stickmaschine bekam, wurde der Wunsch, Marie zu machen, wieder größer und ich startete einen neuen Versuch, der auch glückte. Dummerweise hatte ich jetzt aber nicht mehr genug von dem zuerst gekauften Samt über. Ich bestellte also noch mal 10m roten Samt. Leider war die Farbe aber anders als der erste rote Stoff. Also hieß es wieder, noch mal von vorne anfangen. Das Oberteil konnte ich dann auch einigermaßen zügig noch mal nähen, da ich ja den Schnitt vom alten Oberteil schon hatte und ich wusste, wie ich die Stickereien darauf platzieren musste. Leider machten mir aber diverse Umstände einen Strich durch die Rechnung und ich konnte aufgrund von Zeit- und Geldmangel erst mal nicht an dem Cosplay weiterarbeiten und musste es immer wieder verschieben. Nach der Connichi 2012 war ich fest entschlossen, das Cosplay für die Connichi im nächsten Jahr endlich fertig zu stellen. Und so arbeitete ich über das Jahr verteilt an dem Rockteil und den Ärmeln. Und endlich, zur Connichi 2013, konnte ich das Cosplay zum ersten mal ausführen.
Bei den Stickereien habe ich versucht, sie so nah wie möglich von der Vorlage zu übernehmen. Da ich nur sehr wenige Referenzbilder hatte und diese teilweise recht klein waren und es auch keine Bilder von Rückseite des Kleides gibt, musste ich hier und da etwas improvisieren. Alle Stickereien habe ich dann von den verschiedenen Vorlagen abgezeichnet, in Photoshop bearbeitet und dann in das Stickprogramm übertragen, wo dann alles für den eigentlichen Stickvorgang bearbeitet werden musste. All das war recht zeitaufwendig, da ich aufgrund der kleinen Größe meines Stickrahmens die Muster teilweise in mehrere Dateien aufsplitten musste und das Kleid auch mindestens 25 unterschiedliche Muster hat, die ich bearbeiten musste. Das Positionieren auf dem Stoff war dann auch noch eine kleine Herausforderung, damit alles an der richtigen Stelle gestickt wird. Als alle Stickereien fertig waren, wurde das Kleid dann noch mit großen und kleinen Strasssteinen beglitzert. Jeder Strassstein wurde einzeln auf den Stoff oder die Stickereien gebügelt.
Dazu nähte ich noch den Reifrock unter dem Kleid. Eingearbeitet sind dort ca. 25m Stahlband und er hat einen Umfang von ca. 4m.
Als Accessoire bastelte ich dann noch den Lampenstrauß. Hierfür besorgte ich einen Straußhalter, eine LED-Kerze und rote Kunstrosen. Dazu bastelte ich noch eine goldene Manschette, die ich mit Pailletten und Spitze verziert habe. Um den Griff wickelte ich rotes Satinband und weißes Organzaband.
Getragen habe ich das Cosplay erstmals auf der Connichi 2013. Leider war das Wetter dort so schlecht, dass ich es nach kurzer Zeit wieder ausziehen musste. Außerdem wiegt das Kleid ca. 10 Kilo, so dass man es nicht lange tragen kann.
Jetzt, 3 Jahre später, wurde das Cosplay dann endlich in passender Kulisse geshootet. Dazu besorgte ich ein neues, dem Original ähnlicherem, Diadem und die Schleifen wurde noch mit Swarovskiknöpfen verziert. Eigentlich war auch noch eine neue Perücke geplant, da die alte mit der Zeit leider etwas gelitten hat. Da es die Perücke allerdings nicht mehr zu kaufen gibt und ich auch nichts anderes gefunden habe, was der alten Perücke ähnlich ist, musste doch die alte Perücke noch einmal herhalten und ich habe versucht, sie so gut es ging, noch einmal auf Vordermann zu bringen.
Insgesamt bin ich sehr stolz darauf, dieses Cosplay gemeistert zu haben. Es war viel Arbeit und oft war ich kurz davor aufzugeben, weil es nicht so funktionierte, wie es sollte, aber mit dem Ergebnis bin ich doch sehr glücklich. Zwischenzeitlich hatte ich auch mal verschiedene Hans Axel von Fersen, die aber leider alle wieder abgesprungen sind. Ich hoffe, aber trotzdem, dass ich das Kleid irgendwann noch einmal zusammen mit einem von Versen und vielleicht einer Oscar tragen kann.
Angefangen hat alles 2006, als ich zum ersten mal Bilder und Videos von dem Takarazuka Stück 'von Fersen et Marie Antoinette' sah. Ich war von Maries rotem Kleid so begeistert, dass ich es unbedingt machen wollte. Was ich mir da vorgenommen hatte und wie lange es dauern sollte, bis ich es endlich tragen konnte, war mir damals noch nicht klar.
Spoiler
Ich fing also an, weitere Referenzen zu suchen und die ersten Materialien zu besorgen. Die Liste der benötigten Stoffe und Accessoires wurde immer länger und am Ende kam folgender Materialverbrauch heraus:
10m roter Baumwollsamt
8m weißer Baumwollstoff
4m roter Futterstoff
25m Stahlband
25m Schrägband
ca. 20m weiße Spitze
ca. 3km goldenes Stickgarn
ca. 10000 Strasssteine, teilweise echte Swarovskikristalle
10m Strassband
4 Knöpfe mit Swarovskikristallen
1 Brosche mit Swarovskikristallen
Der erste Plan war, dass ich die Stickereien von Hand machen würde, da ich damals noch keine Stickmaschine besaß. Allerdings hatte ich so etwas noch nie vorher gemacht und so ging der erste Versuch, das Oberteil zu besticken, ziemlich in die Hose. Damit war meine Motivation, das Cosplay zu machen, erst mal im Keller und das ganze wurde auf Eis gelegt.
Als ich dann ein paar Jahre später eine Stickmaschine bekam, wurde der Wunsch, Marie zu machen, wieder größer und ich startete einen neuen Versuch, der auch glückte. Dummerweise hatte ich jetzt aber nicht mehr genug von dem zuerst gekauften Samt über. Ich bestellte also noch mal 10m roten Samt. Leider war die Farbe aber anders als der erste rote Stoff. Also hieß es wieder, noch mal von vorne anfangen. Das Oberteil konnte ich dann auch einigermaßen zügig noch mal nähen, da ich ja den Schnitt vom alten Oberteil schon hatte und ich wusste, wie ich die Stickereien darauf platzieren musste. Leider machten mir aber diverse Umstände einen Strich durch die Rechnung und ich konnte aufgrund von Zeit- und Geldmangel erst mal nicht an dem Cosplay weiterarbeiten und musste es immer wieder verschieben. Nach der Connichi 2012 war ich fest entschlossen, das Cosplay für die Connichi im nächsten Jahr endlich fertig zu stellen. Und so arbeitete ich über das Jahr verteilt an dem Rockteil und den Ärmeln. Und endlich, zur Connichi 2013, konnte ich das Cosplay zum ersten mal ausführen.
Bei den Stickereien habe ich versucht, sie so nah wie möglich von der Vorlage zu übernehmen. Da ich nur sehr wenige Referenzbilder hatte und diese teilweise recht klein waren und es auch keine Bilder von Rückseite des Kleides gibt, musste ich hier und da etwas improvisieren. Alle Stickereien habe ich dann von den verschiedenen Vorlagen abgezeichnet, in Photoshop bearbeitet und dann in das Stickprogramm übertragen, wo dann alles für den eigentlichen Stickvorgang bearbeitet werden musste. All das war recht zeitaufwendig, da ich aufgrund der kleinen Größe meines Stickrahmens die Muster teilweise in mehrere Dateien aufsplitten musste und das Kleid auch mindestens 25 unterschiedliche Muster hat, die ich bearbeiten musste. Das Positionieren auf dem Stoff war dann auch noch eine kleine Herausforderung, damit alles an der richtigen Stelle gestickt wird. Als alle Stickereien fertig waren, wurde das Kleid dann noch mit großen und kleinen Strasssteinen beglitzert. Jeder Strassstein wurde einzeln auf den Stoff oder die Stickereien gebügelt.
Dazu nähte ich noch den Reifrock unter dem Kleid. Eingearbeitet sind dort ca. 25m Stahlband und er hat einen Umfang von ca. 4m.
Als Accessoire bastelte ich dann noch den Lampenstrauß. Hierfür besorgte ich einen Straußhalter, eine LED-Kerze und rote Kunstrosen. Dazu bastelte ich noch eine goldene Manschette, die ich mit Pailletten und Spitze verziert habe. Um den Griff wickelte ich rotes Satinband und weißes Organzaband.
Getragen habe ich das Cosplay erstmals auf der Connichi 2013. Leider war das Wetter dort so schlecht, dass ich es nach kurzer Zeit wieder ausziehen musste. Außerdem wiegt das Kleid ca. 10 Kilo, so dass man es nicht lange tragen kann.
Jetzt, 3 Jahre später, wurde das Cosplay dann endlich in passender Kulisse geshootet. Dazu besorgte ich ein neues, dem Original ähnlicherem, Diadem und die Schleifen wurde noch mit Swarovskiknöpfen verziert. Eigentlich war auch noch eine neue Perücke geplant, da die alte mit der Zeit leider etwas gelitten hat. Da es die Perücke allerdings nicht mehr zu kaufen gibt und ich auch nichts anderes gefunden habe, was der alten Perücke ähnlich ist, musste doch die alte Perücke noch einmal herhalten und ich habe versucht, sie so gut es ging, noch einmal auf Vordermann zu bringen.
Insgesamt bin ich sehr stolz darauf, dieses Cosplay gemeistert zu haben. Es war viel Arbeit und oft war ich kurz davor aufzugeben, weil es nicht so funktionierte, wie es sollte, aber mit dem Ergebnis bin ich doch sehr glücklich. Zwischenzeitlich hatte ich auch mal verschiedene Hans Axel von Fersen, die aber leider alle wieder abgesprungen sind. Ich hoffe, aber trotzdem, dass ich das Kleid irgendwann noch einmal zusammen mit einem von Versen und vielleicht einer Oscar tragen kann.